Phorms Campus Hamburg – Kunst am Bau

Kinder aus der siebten Klasse des Phorms Campus Hamburg verwandeln den Eingangsbereich ihrer Schule in eine fantastische Monsterwelt
Autorin: Julia Wandel | Foto: Phorms Campus Hamburg | 2019/2

Ein Mosaik glänzt und glitzert. Man will es anfassen. Die Hände können darüberstreichen wie über teures Porzellan. Wir denken an orientalische Länder, Kirchen, Artefakte eines Museums, auf denen Hunderte von winzigen Kacheln ein Bild ergeben.

Die Idee, ein Mosaik in der Schule zu installieren, entstand aus meiner Begeisterung für diese Kunstform. Ein ungenutzter, höhlenartiger Raum im Eingangsbereich der Schule bot sich an, um daraus ein Areal für schillernde Monster zu schaffen, die zwischen Blumenwiese und Weltall zuhause sind. Dank des großzügigen Sponsorings der Hamburger Läden Mortensen und Mosaic Outlet schien das Projekt plötzlich realisierbar. So fanden die Schülerinnen und Schüler der damals sechsten Klasse und ich uns im Sommer des letzten Jahres zwischen Kartons voller Kacheln wieder, die wir mühsam aus Netzen lösten und nach Farben sortierten. Schnell wurde klar, dass wir uns von den aufwendigen Details und komplizierten Formen verabschieden mussten, die wir im Vorfeld geplant hatten. Denn anders als beim Malen ist die Farbpalette bei einem Mosaik begrenzt. Die Beschaffenheit der Steine bestimmt die Ausdrucksmöglichkeiten des Bildes.

Inzwischen ist es Winter geworden und ich unterrichte die siebte Klasse nicht mehr. Wir haben uns entschieden, die Wochenenden zu nutzen, um das Kunstwerk voranzubringen. Als Energiespritze für den freiwilligen Sondereinsatz gab es Waffeln und Pizza.

Bald werden wir fertig sein. In unsere Freude darüber wird sich sicher auch Enttäuschung mischen, weil der letzte Stein verlegt ist.

Die mitwirkende Schülerin Sarita Harings (13 Jahre) sagt über das Projekt: »Besonders toll war, dass die ganze Klasse zusammen etwas unternehmen konnte und wir künstlerische Freiheit hatten, zum Beispiel welche Farben wir benutzen wollten oder wie wir unser Monster gestalten, und dass wir uns auch außerhalb der Schulzeiten trafen. Während der Arbeit an den Monstern halfen sich Mädchen und Jungs aus und gaben sich gegenseitig Tipps. Auch wenn das Projekt über Wochen gedauert hat, würde ich es gerne noch einmal wagen.« 

Julia Wandel unterrichtet die Klassen 5 bis 12 im Fach Kunst am Phorms Campus Hamburg


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