Erzieherin an der Josef-Schwarz-Schule: „Singen steckt mir im Blut“

Thembela Vischer kommt aus Südafrika und ist Erzieherin an der Josef-Schwarz-Schule
COLLAGE: MARTIN O'NEILL | 2017/1

 

Was machst du bei Phorms?

Ich unterrichte die Krokodil-Gruppe in der Vorschule der Josef-Schwarz-Schule. Insgesamt unterrichten wir zu zweit - ich auf Englisch und meine Kollegin auf Deutsch - 20 Kinder, die zu Beginn des Schuljahres fünf Jahre alt sind. Die Vorschule oder sogenannte „Reception“ an der Josef-Schwarz-Schule ist eine Vorbereitungsklasse für die erste Klasse. Sie hilft den Kindern, sich auf den künftigen Schulunterricht hin zu orientieren und an dessen Rhythmus und Routine anzupassen. Zum Unterricht gehören Sprachübungen, Handmotorik, mathematische Vorstellungen und die Entwicklung von Zahlenverständnis und Kreativität. Auch lernen manche Kinder in der Vorschule zum ersten Mal die englische Sprache.


Wie kam es dazu, dass du Pädagogin wurdest?

Ich komme aus Südafrika und habe auf Lehramt studiert (Higher Diploma in Junior Primary Education). Das Studium dauert vier Jahre und ist sehr praxisorientiert. Eigentlich wollte ich Anwältin werden und habe mich für ein Jurastudium beworben. Leider wurde ich nicht sofort für das Studium zugelassen und stand zwei Jahre auf der Warteliste der Universität. Nach einem Jahr fiel mir die Decke auf den Kopf und meine Mutter ermutigte mich, ein Lehrerstudium zu absolvieren, da dort gerade Plätze frei waren. Und es war die beste Entscheidung meines Lebens! Ich liebe es, Lehrerin zu sein und zu unterrichten. Ich entschied mich von Anfang an für die Grundschule und den Kindergarten. Die Kinder sind in diesem Alter unglaublich ehrlich und natürlich.


Was hast du gemacht, bevor du zu Phorms kamst?

Nach meinem Studium in Südafrika unterrichtete ich drei Jahre lang Drittklässler, bis ich dann eine Stelle im Bildungsmarketing annahm. Dort gestalteten wir Werbekampagnen für Kinder, damit sie beispielsweise daran denken, sich die Zähne zu putzen oder zu frühstücken. Gleichzeitig habe ich ein universitäres Teilzeitstudium im Fach Design and Technology in the classroom absolviert. In Deutschland habe ich das Zertifikat English Language Teaching to Adults (CELTA) in der Hamburg School of English erworben und dann fünf Jahre lang Business-Englisch in verschiedenen Unternehmen unterrichtet, bevor ich dann 2015 an die Josef-Schwarz-Schule kam.


Gibt es bestimmte pädagogische Konzepte, die du im Unterrichtsalltag anwendest?

In Südafrika lieben wir es zu singen und zu tanzen. Singen steckt mir im Blut und ich liebe es, den Kindern spielerisch und intuitiv die englische Sprache beizubringen. Außerdem helfen diese Übungen den Kindern bei der Koordinierung ihrer Bewegungen. In Südafrika benutzen wir auch oft Perlen im Klassenraum. Das wende ich ebenfalls in meiner Vorschulklasse an, damit die Kinder beispielsweise bestimmte Muster erkennen oder selbst kreieren. Sie lernen so auch die Farben. Es verbessert außerdem ihre Motorik, wenn sie die Perlen auffädeln und aussortieren.


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