Biegen, dehnen, tanzen: Schülerin Natascha über Acrobatic Dance

Natascha Sabottka ist elf Jahre alt und besucht die 5. Klasse auf dem Phorms Campus Berlin Mitte. Durch die Schule wurde sie an ihre große Leidenschaft »Acrobatic Dance« herangeführt. Sie erzählt uns mehr über diese Form des Ausdruckstanzes und ihre neue große Hauptrolle in dem orientalischen Tanzmärchen »Der kleine Muck«
Foto: Privat | 2018/1

 

Was ist akrobatischer Tanz?
Natascha: Das ist eine Mischung aus Ausdruckstanz und Schauspielerei. Während ich rhythmisch zur Musik tanze, mache ich unterschiedliche Biegungen und Dehnungen. Dann schlage ich zum Beispiel ein Rad ohne Hände und gehe dann in die Brücke. Man macht aber auch ganz viel mit Mimik, so wie beim Theater. Man kann so viel ohne sprechen ausdrücken, das finde ich ganz toll. 

Wie wurdest du auf diese Tanzart aufmerksam?

Das hat vor fünf Jahren bei Phorms angefangen. Eines der »Elective«-Fächer war akrobatischer Tanz und wurde von meiner damaligen Teaching Assistant* angeboten. Ihr gehört mittlerweile die Tanzschule »Pirouette Dance Company« in Potsdam, die ich besuche. Ich habe dann gemerkt, dass ich mich beim Tanzen immer so frei fühle. Ich kann irgendwie alles mit Tanzen ausdrücken. Ich finde es auch generell schön, Geschichten nur mit Tanz zu erzählen.

Was sind »Elective«-Fächer?

Das sind in unserer Schule zusätzliche Wahlfächer, die wir zwei Mal im Jahr wechseln. 

Im zweiten Halbjahr habe ich das Fach »Musical« gewählt. Wir machen im Juli dann eine große Vorstellung. Ich habe eine Tanz- und Singrolle in dem Stück. Es gibt aber auch Schüler, die sind Backstage Manager, sie managen das Licht oder den Ton. 

Was gefällt dir an deiner Schule am meisten?

Meine Freunde. Freunde findet man hier in der Schule generell sehr schnell. Am allermeisten mag ich aber eigentlich die Lehrer. Toll finde ich es, wie sie mit uns auf Augenhöhe sprechen und wie sie die Dinge erklären. Zum Beispiel in Musik haben wir einen ganz tollen Lehrer. Der ist wirklich unfassbar, dem kann man wirklich vertrauen und man wird immer ernst genommen.

Du hast die Hauptrolle in »Der kleine Muck« in deiner Tanzschule »Pirouette Dance Company«. Worum geht es in dem Stück?
Es geht um einen kleinen Jungen, der versucht, sein Glück zu finden. Während seiner Abenteuer kommt er an ein Paar Pantoffeln. Mit diesen kann er schneller als jeder andere Mensch laufen und zu jedem beliebigen Ort fliegen. Auch findet er einen Spazierstock, der vergrabene Schätze anzeigt. Wir tanzen alles, was passiert. Nur bei manchen Szenen, gibt es einen Sprecher. Ich teile mir aber die Hauptrolle mit einer anderen Person, weil das sonst viel zu viel wäre.

Musstest du lange dafür üben? 
Ja, derzeit muss ich auch vor der Vorstellung vier Mal die Woche zur Tanzschule. Es ist auch schon passiert, dass ich bei bestimmten akrobatischen Stellungen runterfalle. Es ist aber wichtig, dass man weitermacht und keine Angst hat.

Was würdest du jemandem raten, der auch akrobatischen Tanz machen möchte?
Man darf nie vergessen, sich aufzuwärmen. Auch sollte man schon mal Dehnübungen machen, weil sich der Körper an die Positionen gewöhnen muss. Und dann ganz viel üben, bis man den Dreh raus hat. Am Ende muss man auch fühlen, was man tanzt und auch bereit sein, nur mit dem Tanzen und dem Körper – manchmal dann mit Mimik und Gesten – Geschichten zu erzählen.


* Teaching Assistant, auch pädagogische Fachkraft genannt. Sie/Er unterstützt die/den Klassenlehrer/-in in der Grundschule bei Phorms, sodass immer zwei Pädagogen im Klassenraum sind.


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AUTOR: LUISE MARON | FOTO: PHORMS EDUCATION SE