Was liest du? 2019/2

Brauchen Sie Ideen für das nächste Lesevergnügen? Die Tipps der Grundschulleiterin des Phorms Taunus Campus, einer Phorms-Schülermutter aus Berlin Süd und einer Schülerin aus Berlin Mitte garantieren schöne Stunden
Foto: John-Mark Smith/Unsplash | 2019/2

STOLZ UND VORURTEIL 

von Jane Austen

Dieses mehr als 200 Jahre alte Buch lese ich immer wieder gerne – mal in seiner Ursprungssprache Englisch, mal auf Deutsch, mal auf Französisch. Mit diesem rund 500 Seiten starken Roman taucht man in eine völlig andere Welt ein – in ein biederes England einer vergangenen Epoche, in der Frauen – glaubt man der Autorin – hauptsächlich eine Sorge hatten: sich gut zu verheiraten.

Im Mittelpunkt von »Stolz und Vorurteil« steht die Familie Bennet, die fünf Töchter hat, aber keinen Sohn. Nach dem damals geltenden Erbrecht würde das Haus der Familie, sobald der Vater stirbt, an den nächsten männlichen Verwandten fallen, und die Mutter mit ihren Töchtern stünde auf der Straße. Daher will die Mutter ihre Tochter Elizabeth mit dem stupiden Cousin verheiraten, der das Haus einmal erben wird. Auf diese Weise hätte die Familie weiterhin ein Dach über dem Kopf. Allerdings hat Elizabeth ganz andere Pläne …

Ich mag das Buch so sehr, dass ich sogar ein Theaterstück daraus gemacht und mit meiner Hobbygruppe aufgeführt habe. Inzwischen haben mehrere Oberschulen in ganz Deutschland meine Fassung von »Stolz und Vorurteil« aufgeführt.

Tipp von:

Elke Brumm, ihre Söhne besuchen die 11. und die 9. Klasse auf dem Phorms Campus Berlin Süd

+++

LITTLE PEOPLE, BIG DREAMS – FRIDA KAHLO

von María Isabel Sánchez Vegara

Ich liebe Frida Kahlo und dieses Buch ist voller interessanter Fakten über sie. Es beginnt 1907 in Mexiko mit Frida als Baby. Ihr Vater war Deutscher und ihre Mutter Mexikanerin. Sie war vom Tag ihrer Geburt an sehr besonders. Als sie sechs Jahre alt war, wurde ihr rechtes Bein aufgrund einer Krankheit dünn wie ein Stock. Aber Frida machte das nichts aus, sie war gerne anders.

Mit achtzehn erlitt sie einen weiteren Schicksalsschlag: Sie wurde bei einem Busunfall schwer verletzt und war lange ans Bett gefesselt. Wieder musste sie Schmerzen erdulden. Die Verletzung zerstörte ihren Traum, Ärztin zu werden. Eines Tages zeichnete sie aus Langeweile ihren Fuß. Später malte sie dann Selbstporträts vor dem Spiegel. Mit jedem Bild wurde sie besser.

Als sie endlich wieder gehen durfte, zeigte sie ihre Bilder dem mexikanischen Maler Diego Rivera. Die beiden verliebten sich ineinander und heirateten, stritten aber auch viel, und so malte Frida viele Bilder über Trauer, Schmerz und Glück. Mit den Jahren wurde sie sehr berühmt. Vor ihrer ersten Ausstellung in Mexiko wurde sie wieder krank und ließ ihr Bett in die Galerie bringen, um wenigstens liegend dabei zu sein.

Ihr Motto lautete: »Das Leben ist ein Fest, meine Freunde, lasst es uns feiern.« Frida starb am 13. Juli 1954. Viele Leute lieben sie für ihren ganz eigenen Stil und ihren Mut.

* Auf Englisch gelesen

Tipp von:

Asya, 4. Klasse auf dem Phorms Campus Berlin Mitte

+++

GEHEIME TOCHTER *

von Shilpi Somaya Gowda

Der Roman enthält zwei Handlungsstränge. Die eine Handlung spielt in Indien und erzählt die Geschichte des Ehepaares Kavita und Jasu. Kavita ist schwanger, darf das Baby aber nicht behalten, weil es ein Mädchen ist. Da auch ihr zweites Kind Asha ein Mädchen wird, gibt Kavita es in einem Waisenhaus in Mumbai ab. Es zerreißt ihr das Herz.

Im zweiten Erzählstrang stellen die beiden Ärzte Somer und Kris in den USA fest, dass sie keine leiblichen Kinder bekommen können. Das Ehepaar entschließt sich, in Krishnas Heimat Indien ein Kind zu adoptieren. Somer und Kris lernen dort die kleine Asha kennen und wollen sie mit in die USA nehmen. Somer ahnt, dass dieser Weg nicht leicht werden wird, aber sie hofft, dass Liebe alle Probleme lösen kann.

Die indischstämmige Autorin Shilpi Somaya Gowda hat mit »Geheime Tochter« einen sehr einfühlsamen und bewegenden Roman mit gesellschaftskritischen Ansätzen geschrieben. Der Gegensatz der Kulturen hat der Geschichte eine besondere Spannung gegeben und mich an die kulturelle Vielfalt in der Schulgemeinschaft von Phorms erinnert.

Tipp von:

Astrid Simon, Grundschulleiterin auf dem Phorms Taunus Campus


Lesen Sie jetzt:

Was liest du? 2019/1

Wissen Sie schon, welches Buch Sie als nächstes lesen? Lassen Sie sich von den tollen Büchertipps einer Schülerin aus München, des Grundschulleiters auf dem Phorms Campus Frankfurt City und einer Schülermutter an der Josef-Schwarz-Schule inspirieren
2019/1
Fotos: Phorms Education SE, Phorms Campus Frankfurt City, privat