Was liest du? 2018/2

Wissen Sie schon, welches Buch Sie in dem nächsten Urlaub lesen? Lassen Sie sich von den tollen Büchertipps eines Schülers aus Hamburg, eines Lehrers aus Berlin Süd und einer Schülermutter aus Frankfurt City inspirieren
Fotos: Phorms Education SE | 2018/2

Bodyguard – Die Entscheidung
von Chris Bradford

Das Buch ist das sechste in der Bodyguard-Reihe und handelt von einem Jungen namens Connor. Er besucht eine Schule für Kinder und Jugendliche, die zu Bodyguards ausgebildet werden. Im sechsten Teil der Reihe geht es darum, dass das Hauptquartier – also die Schule – Ort eines Anschlags wird und alle Leute außer Connor und sein Freund Amir gefangen genommen und entführt werden. Nachdem er eine Nachricht vom Oberst, dem Schulleiter, bekommen hat, reist Connor nach China. Er sucht in dem fremden Land nach Hinweisen auf seine vermissten Freunde und entkommt nur knapp seinen unbekannten Verfolgern. Diesmal ist Connor also selbst die Person, die dringend Schutz und Hilfe braucht.

Ich fand das Buch sehr spannend, vor allem da Connor ungefähr im selben Alter ist wie ich und jede Menge Abenteuer erlebt. Außerdem ist das Buch sehr gut geschrieben, da der Autor Chris Bradford selbst eine Ausbildung als Bodyguard hinter sich hat und aus eigener Erfahrung berichten kann. Ich empfehle die Buchreihe auf jeden Fall weiter, besonders jenen Leuten, die Action mögen.


Tipp von:
Finn, 15 Jahre, 10. Klasse am Phorms Campus Hamburg

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Zenos Gewissen*
von Italo Svevo

Den vergilbten Roman entdeckte ich in einem Buchantiquariat in Florenz. Weil der Autor mit meinem Lieblingsautor James Joyce befreundet war, kaufte ich das Werk. Es hat mich so gefesselt, dass ich es in wenigen Tagen förmlich verschlungen habe!

Das Buch wird als eine Art »therapeutisches« Tagebuch vom Protagonisten Zeno geschrieben und von seinem Arzt aus Trotz veröffentlicht, als Zeno die Therapie bei ihm abbricht. Das Tagebuch stützt sich auf Zenos Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören und führt den Leser durch Schlüsselerlebnisse dessen Lebens wie dem Tod seines Vaters, seiner Hochzeit und seiner turbulenten Geschäftspartnerschaft. Wir finden uns dabei in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in Svevos italienischer Heimatstadt Triest wieder. Die Freundschaft zu James Joyce hat beiden Autoren ermöglicht, einen einzigartigen Schreibstil zu entwickeln, bei dem die innere Gefühlswelt im Mittelpunkt steht – ein Stil, der dem Leser tiefe Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt des Romanhelden gewährt.

Diese gnadenlos ehrliche, in der Ich-Form verfasste »Beichte« lässt den Leser an Zenos blitzgescheitem Verstand erfreuen, aber auch, die dunkleren Seiten des menschlichen Bewusstseins ergründen. Ein absolutes Muss für alle Fans von Joyce, Camus und Nietzsche!

* Auf Englisch gelesen


Tipp von:
Daniel Barrett-Wood, Grundschullehrer für die Fächer Englisch, Mathematik, Wissenschaft, Kunst, ICT & PSHE am Phorms Campus Berlin Süd

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Traum aus Stein und Federn
von Louis de Bernières

Ich liebe Romane mit geschichtlichem Hintergrund und dieser erzählt sogar von meinen Wurzeln. Schauplatz des gewaltigen Epos über Krieg und Frieden, Liebe und Hass, Schuld und Schande, Ehre und Feigheit ist die fiktive Kleinstadt Eskibahçe. Der Autor erzählt von der schönen Griechin Philothei, die sich in Ibrahim verliebt. Von Iskander, dem Töpfer, und von Karatavuk, der in Gallipoli das Osmanische Reich verteidigt. Von Ruştem Bey, der seine Frau mit einem anderen erwischt und sie steinigen lässt, bevor er sich eine tscherkessische Geliebte kauft. Kemal Atatürks Aversion gegen den Koran und Konventionen vervollständigt die 100 kleinen Geschichten. Die große Geschichte des Balkankrieges verschluckt irgendwann all die kleinen.

Das Verschmelzen der Kulturen und Sitten im Buch lädt zum Schmunzeln ein. Denn Christen und Moslems, Griechen, Türken und Armenier lebten mehr oder weniger einträchtig nebeneinander. Leider braucht Religion nur einen kleinen Funken, um aus lieben Nachbarn lodernde Feinde zu machen. Danach verlieren die Nachbarn den Respekt voreinander und irgendwann verlieren alle den Respekt voreinander.


Tipp von:
Linda Asimyadis, ihre Tochter besucht die 1. Klasse auf dem Phorms Campus Frankfurt City


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