Phorms Campus Hamburg – Kulinarische Weltreise

Ein jahrgangs- und klassenübergreifendes Projekt
FOTOS: PHORMS EDUCATION SE | 2017/1

 

„In meiner Klasse sind 21 Kinder und 13 unterschiedliche Nationalitäten vertreten. Wenn ein Schüler Geburtstag hat, singen wir „Happy Birthday“ in so vielen un­terschiedlichen Sprachen, das kann schon ein bisschen dauern“, sagt Robin Schorle­mer, Grundschullehrerin auf dem Phorms Campus Hamburg. Diese kulturelle Viel­falt, die auf dem Campus herrsche, habe sie zu dem Phorms-Fusion-Food Kochprojekt inspiriert. Ziel des jahrgangs- und klassenübergreifenden Projektes ist ein Kochblog, das die Schüler gemeinsam von der Illustration bis hin zu den Rezepten erstellen. So soll die Schulgemeinschaft noch stärker gefestigt und die Kinder noch mehr für das Thema Ernährung sensibilisiert werden. Den Rahmen des Projektes bilden die sogenannten „Project Days“, die jedes Jahr auf dem Campus stattfinden. Insgesamt nehmen daran rund 360 Schülerinnen und Schüler von Klasse 1 bis 9 teil.

Von Idee und Gestaltung bis zur fertigen Präsentation – klassenüber­grei­­fend lernt und kocht die ganze Schulge­meinschaft. Gemeinsam mit ihren Eltern haben die Schülerinnen und Schüler Speisen aus ihren Heimatländern zuhause ausprobiert. Bisher wurden Rezepte aus Eritrea, Venezuela, Türkei, Polen, Persien, Russland, Südafrika, Deutschland, Kanada, England, Frankreich und Japan gekocht und verspeist. Diese gilt es nun während der „Project Days“  zu bebildern und auf­zu­schreiben. Doch auch weitere Rezepte sollen während der Projekttage für den Food Blog erarbeitet werden.

Man kann die kulturelle Vielfalt sehen und schmecken

Matthia (6) aus der 1. Klasse, Landira (7) aus der 2. Klasse, David (10) aus der 4. Klasse und John Henri (13) aus Klasse 8 diskutieren, was ihr Lieblingsgericht ist und wieso genau dieses in den Kochblog sollte. Auch brainstormen sie zum Thema „Essen und Genuss“ und fertigen Poster zu unterschiedlichen Geschmacksrich­tungen an. „Ich esse am liebsten Pizza“, sagt Matthia. „Das ist ja auch normal, du bist doch Italiener“, erwidert Landira. Tatsächlich spricht Matthia drei Sprachen. Zuhause spricht er Italienisch und Deutsch und bei Phorms lernt er die englische Sprache. David ist ebenfalls dreisprachig und spricht neben Deutsch und Englisch auch Persisch. Er erzählt von dem leckeren Reis-Kebab-Gericht seiner Mutter. „Das ist ganz besonders gewürzt“, erklärt er. John Henris Großmutter ist Inderin. „Bestimmte Gerichte essen wir bei ihr mit den Händen, wie in Indien. Am liebsten mag ich ihr Hähnchen-Curry mit Reis“, sagt der 13-Jährige.

In einer weiteren Gruppe dreht sich alles um Salat-Dressing. Der Gymnasiallehrer Jeremy Fehr und der Grundschullehrer Drazen Ivanisevic - genannt Mister D. – organisieren eine „Salad Dressing Challenge“. Die Schüler werden in vier kleine Gruppen aufgeteilt. Jeder sollte von Zuhause ein paar Zutaten mitbringen, um ein eigenes Dressing zu kreieren. Zum Schluss werden den Schülern die Augen verbunden und in einem Blindtest müssen sie abstimmen, welches Dressing ihnen

am besten schmeckt. Das „Gewinner-Dressing“ wird dann am nächsten Tag für die ganze Schule vorbereitet und im Phorms Kochblog verewigt. Zum Dressing soll es Salat und selbstgemachte Brötchen geben. Dafür kneten rund 40 Schüler fleißig den selbstgemachten Teig für die circa 300 Brötchen. Der eine oder andere will mit seinen Teighänden seinen Nachbarn erschrecken, doch die Gymnasiasten achten fürsorglich auf die jüngeren Schützlinge ihrer Gruppe. „Mit den Kleineren dauert alles etwas länger, aber sie sind schon süß. Es hilft auch, dass ich schon Zuhause koche“, sagt Ricarda (13) aus der 8. Klasse.

Kulinarische und kulturelle Weltreise

„Man kann die kulturelle Vielfalt sehen und schmecken“, sagt die gebürtige Aus­tralierin Robin Schorlemer. Die Phorma­tive Bildungskonferenz aus dem Jahr 2015 habe ihr einen weiteren Impuls zu dem Kochprojekt gegeben. Dort hielt sie einen Workshop über die gemein­schaft­liche Interaktion und Beteiligung von Schulgemeinschaften und deren positive Effekte. „Es soll eine konstruktive Kommunikation zwischen Schülern, Eltern und Lehrern entstehen, die sich nicht aus­schließ­lich um Schule dreht“, sagt Schorlemer. Inmitten der Küche sollen so Geschichten ausgetauscht und kulinarische Köstlichkeiten entdeckt werden.

Nach dem erfolgreichen Phorms-Fusion Projekt wünscht sich der Campus nun eine eigene Kücheneinrichtung für die Schülerinnen und Schüler, damit diese  ihre Kochkenntnisse vertiefen können. Doch zunächst liege der Fokus auf der Veröffentlichung eines Phorms-Fusion- Kochblogs, der auch die kulturelle Vielfalt der Schule widerspiegelt. „Es war auf jeden Fall eine lustige, authentische und kreative Lernerfahrung für alle, und jeder auf dem Campus freut sich und ist gespannt auf die zukünftige Entwicklung“, fügt Robin Schorlemer hinzu.


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FOTOS: PRIVAT & BOSSFIGHT.CO